Helfen Sie uns, die Bergwiesen in Rübenau am Erzgebirgskamm zu sichern!

Die Tätigkeit des Menschen prägt seit Jahrhunderten die Landschaft des Erzgebirges. Zu den wohl auffälligsten Errungenschaften zählen die Bergwiesen mit teilweise über 100 Blütenpflanzenarten , die nach der Besiedlung und Bewirtschaftung auf den ehemals fast flächendeckend vorhandenen bewaldeten Flächen entstanden sind. Der Bergbau verschlang riesige Mengen an Holz, auch bemühte sich der siedelnde Erzgebirger, immer mehr Flächen ackerbauerlich zu nutzen. Eine kurze Vegetationsperiode, hohe Niederschläge und geringe Sommertemperaturen verhinderten und verhindern zum Teil noch heute im Bergland ab etwa 500 Metern Höhe aber einen wirtschaftlichen Ackerbau. Viehzucht und kleinbäuerliche Wiesenwirtschaft prägten deshalb die Landschaft.  Schafe und Ziegen wurden tagsüber geweidet, Milchkühe blieben ganztägig im Stall und erhielten das jährlich in ein bis zwei Mahden (neben etwas Hutung und Einstreugewinnung) gemähte Grünfutter.

Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes – ehamals auf kleinräumige Areale wie Flussufer oder Moore beschränkt – finden auf intakten Bergwiesen ausgezeichnete Bedingungen zur Ansiedlung und Ausbreitung. Waldeidechse, Kreuzotter und Blindschleiche unter den Reptilien treten als Bewohner sonniger Bereiche auf. Bergwiesen bieten vielen Vogelarten Nahrungsquelle und Brutplatz, so zum Beispiel dem Wiesenpieper, Braunkehlchen oder dem seltsamen Wachtelkönig. Reich ist die Schmetterlingsfauna, zu der auffällige Arten wie Dukatenfalter oder verschiedene Bläulinge zählen. Zahlreiche Blütenpflanzen verleihen den Bergwiesen je nach Jahreszeit ein farbenfrohes Aussehen. Schon im Frühling öffnen verschiedene Orchideenarten, darunter die Knabenkräuter oder die Große Händelwurz, auf Bergwiesen ihre Blüten. Auf den feuchten Wiesenbereichen leuchten im Sommer die goldenen Blüten des Bachgreiskrautes, während trockenere Stellen beispielsweise von der Perücken-Flockenblume oder der niedrigen Schwarzwurzel – nicht minder farbenprächtig – besiedelt werden.

Zittergras

Typische Gräser der Bergwiesen tragen wohlklingende Namen: Rot-Schwingel, Goldhafer, Borst- und Zittergras; und ebenso schön wurden auch die Wiesengesellschaften benannt, so die Bärwurz-Rotschwingel-Wiese oder die Storchschnabel-Wiese. Der aromatische Duft von Bärwurz, Ruchgras, Wiesen-Labkraut und anderen Kräutern prägt die Bergwiese im Sommer, dazwischen leuchten die Blüten der Arnika, auch als Bergwohlverleih bekannt. Im Herbst lassen sich auf Bergwiesen farbenprächtige Pilze (Saftlinge) finden, umringt von leuchtenden Beständen des Augentrostes finden. In Rübenau besitzen die Bergwiesen in der öffentlichen Wahrnehmung einen hohen touristischen Stellenwert.

Mitte des 19. Jahrhunderts setzte aber infolge intensiver Nutzung und Eutrophierung der Landschaft ein Verschwinden unserer artenreichen Bergwiesen ein. Als Mitte des 20. Jahrhunderts Bergwiesen in großem Stil in Intensivgrünland überführt wurden, Großflächenwirtschaft und Flurbereinigung einsetzten und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu einer fast alltäglichen Gewohnheit der Landwirtschaft wurde, verschwanden zunehmend auch unsere seltenen Bergwiesenarten. Hinzu kommt in jüngster Vergangenheit der Verzicht auf eine Nutzung der Wiesen aufgrund fehlenden Bedarfs an Grünfutter. Eine Handmahd für das Kleinvieh oder die Beweidung durch Schafe und Ziegen findet kaum noch statt, obwohl manche Bergwiesenart auf eine Beweidung angewiesen ist. Heuwerbung wird nur noch begrenzt auf kleinen Flächen durchgeführt.

 In Zukunft sollen Rübenauer Wiesen für eine naturschutzgerechte Pflege vor dem Hintergrund eines geplanten Naturschutzgroßprojektes zur Verfügung stehen.

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe finanziert deshalb den Flächenerwerb schützenswerter Bergwiesen in Rübenau. So konnten 2021 schon die ersten Hektar im Rübenauer Grund durch Kauf gesichert werden. Wenn Sie dieses Vorhaben finanziell unterstützen möchten, freut die Stiftung sich über weitere Spenden.

Bitte geben Sie unbedingt als Zweck der Zuwendung „Fonds Miriquidi – Flächenerwerb Rübenau“ an.

NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN: DE88 3702 0500 0008 1578 00
BIC-Code: BFSWDE33XXX

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