Das Grüne Band ist ein Naturschutzprojekt, welches sich über die Grenzen Deutschlands hinaus durch Europa erstreckt – durch 24 Länder, auf über 12.500 km verläuft es von der norwegisch-russischen Grenze bis zum Schwarzen Meer. Nahezu 40 Jahre lang war Deutschland in zwei geteilt, die innerdeutsche Grenze wurde mit Wachtürmen, hohen Mauern und Stacheldraht streng bewacht. Heute stellt steht der ehemalige Grenzstreifen für ein Symbol des Gedenkens an die friedliche Überwindung der einstigen Teilung Deutschlands dar.
Entwicklung eines durchgehenden Biotopverbundes
In Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Naturschutzstiftungen und -organisationen wurde seit dem Fall der Mauer im Jahr 1989 hier ein bedeutendes Refugium für mittlerweile ca. 1.200 seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten geschaffen. Das Grüne Band Deutschland ist der längste und einzige nationale Biotopverbund. Mit einer Länge von 1.393 km erstreckt er sich von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof.
Am 24. Oktober 2019 war es soweit. In zweiter Lesung wurde das Grüne-Band-Gesetz durch den Landtag von Sachsen-Anhalt in Kraft gesetzt. Mit der Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument nach (§ 24 Abs. 4 Bundesnaturschutzgesetz) würdigte das Bundesland Sachsen-Anhalt im Nov. 2019 die gemeinsame hohe Bedeutung von Naturschutz und Erinnerungskultur und schaffte einen durchgängigen Schutzstatus. Das Grüne Band Sachsen-Anhalt umfasst den linienhaften Bereich mit 343 km Länge zwischen der ehemaligen Grenze und dem Kolonnenweg. Rund 1.600 ha im Bereich des Grünen Bandes wurden der Stiftung übertragen. Damit besitzt die Stiftung ein Drittel des Flächenanteils in Sachsen-Anhalt und ist größte Flächeneigentümerin.
In der Abgeschiedenheit der ehemaligen Grenze konnte sich der Naturraum ungestört entwickeln. Nun gilt es die Biodiversität zu erhalten und weiterzuentwickeln. Durch die Aktivitäten und Maßnahmen der SUNK am Grünen Band können so seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum erhalten. Dabei kommt dem Grünen Band als Verbundkorridor zur Vernetzung der Habitate eine besondere Bedeutung zu.