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NABU (Naturschutzbund Deutschland)
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Amphibienzaun Pulvermühlenweg  

Am Pulvermühlenweg fiel die Wanderung der Amphibien in 2023 auch aufgrund der ungünstigen Witterung sehr dürftig aus. In jenem Frühjahr gab es mehrere Kälteeinbrüche. Die Fangeimer mussten mehrfach deaktiviert werden.

Es wurden nur 36 Erdkröten, 1 Grasfrosch, 2 Teichmolche und 16 Nördliche Kammmolche gezählt.

5 Waldeidechsen, 1 Maulwurf und 2 Waldmäuse gerieten ebenfalls in die Fangeimer.

Die Situation an den Gewässern ist nach wie vor unbefriedigend, u.a. hat auch der Fischbesatz die Grasfroschreproduktion verhindert. Der NABU Freiberg ist im Gespräch mit der Stadt, um den Kleinen Hüttenteich als Laichgewässer wieder nutzbar zu gestalten. Das Vorkommen von Waschbären dürfte ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Amphibienpopulationen haben.

Amphibienzaun Mönchenfrei

Auf der Wanderung zu den Laichgewässern wurden im Frühjahr 2023 insgesamt 741 Amphibien am Amphibienzaun in Mönchenfrei erfasst. Darunter lag die Erdkröte mit 364 Exemplaren an erster Stelle. Der Teichmolch folgte mit 166, der Nördliche Kammmolch mit 141 und der Bergmolch mit 68 Tieren. Beim Grasfrosch fiel die Wanderung aus, lediglich 2 Weibchen wurden am Zaun gefangen. Die Anwanderung startete aufgrund des Wintereinbruchs verspätet und setzte sich durch die nachfolgenden ungünstigen Witterungsverhältnisse nur zögerlich fort. Eine Massenwanderung, wie noch vor wenigen Jahren üblich, fand auch in diesem Jahr nicht statt.

Neben 7 Waldeidechsen, 11 Blindschleichen und 8 Ringelnattern wurden auch 2 Zwergspitzmäuse, 6 Waldspitzmäuse, 6 Waldmäuse, 3 Erdmäuse, 2 Rötelmäuse, 1 Gelbhalsmaus und 3 Zwergmäuse registriert.

Die einst große Laichgemeinschaft von 3000 Grasfroschpaaren am Teich 2 sind auf 280 Laichballen geschrumpft. Der Waschbär fraß einen großen Teil der Eier und ablaichenden Tiere, der Rest fiel den hohen Temperaturen und dem Wassermangel zum Opfer. Dies zeigt, dass eine Amphibienleiteinrichtung allein nicht die örtlichen Amphibiengemeinschaften erhalten kann. Der NABU Freiberg ist deshalb weiterhin bemüht sowohl die Laichgewässer, als auch die Landhabitate mit dem Forst und Landnutzern zu optimieren.

Bis an solchen stark befahrenen Straßen in Zukunft eine feste Leiteinrichtung errichtet wird, sind die regionalen Amphibienfreunde weiterhin bemüht, durch einen mobilen Amphibienzaun im Frühjahr wenigstens die Hinwanderung zu sichern.

Am 12. November 2023 wurde der erste Wildkatzenkorridor in Sachsen fertiggestellt und der Wildkatzenlehrpfad bei Heyda feierlich eröffnet.

Leipzig/ Lossatal. Wie schon im letzten Jahr lud der BUND Sachsen e.V. ein zweites Mal zu einem großen Pflanzfest am Wildkatzenkorridor entlang der Lossa bei Heyda ein. Über 1.600 einheimische Büsche und Bäume wurden diesmal gepflanzt. Damit sind die Arbeiten am insgesamt 720m langen Wildkatzenkorridor abgeschlossen.

Der Wildkatzenkorridor bei Heyda ist Teil des Projektes „Rettungsnetz Wildkatze – Gemeinsam Grüne Wege gehen“. Gemeinsam mit den Projektpartnern der Familie von Carlowitz und der Gemeinde Lossatal erschafft der BUND Sachsen e.V. den ersten „Grünen Weg“ in Sachsen – ein erster Schritt, um die Waldgebiete Dahlener Heide und Wermsdorfer Wald wieder zu verbinden. Denn der Lebensraum Wald wird immer kleiner und oft liegen die Wälder isoliert wie Inseln in der ausgeräumten Kulturlandschaft. Die Europäische Wildkatze und viele andere Arten benötigen diese „Grünen Wege“, um sicher von einem Wald in den nächsten zu gelangen und so alte Lebensräume wiederbesiedeln zu können.

Über 180 Freiwillige halfen am Sonntag mit, den Korridor zu pflanzen. Prominente Unterstützung erhielt das Projekt von dem Schauspieler und Autor Benno Fürmann.

„Mit dem heutigen Pflanzfest haben ganz viele Menschen aus unserer Gemeinde und Sachsen ein Zeichen gesetzt, dass sie mit anpacken und helfen Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Das sollte uns allen ein Ansporn sein, die bereits bekannten Lösungsansätze zum Klima- und Naturschutz mehr in die Tat umzusetzen“, so Johannes von Carlowitz (Landwirt und Projektpartner).

Nach dem Mittagessen wurde der neue Wildkatzenlehrpfad feierlich eröffnet, der um den Küchenteich in Heyda angelegt wurde. Sieben spannende Stationen laden dazu ein in die Welt der Wildkatze einzutauchen. Mit bunten Bildern, informativen Texten, fesselnden Audios und interaktiven Elementen können Groß und Klein viel über die Wildkatze und die Entstehung des ersten Wildkatzenkorridors in Sachsen erfahren.

Projektleiterin Almut Gaisbauer resümiert zufrieden: „Wir bedanken uns für die großartige Unterstützung und die vielen helfenden Hände. Der Waldverbund ist eine Mehrgenerationen-Aufgabe, der nur gelingen kann, wenn wir alle Hand in Hand zusammenarbeiten!“

Weitere Informationen:

 

Zum ersten Mal fand am Sonnabend, den 4. November 2023, das Wechselburger Parkseminar statt.

Dabei standen Pflegearbeiten im Gehölzbestand und auf den Wiesenflächen im Vordergrund. In mehreren Arbeitsgruppen wurden dabei unter fachkundlicher Anleitung Bäume und Hecken verschnitten, das Laub der Rosskastanie entfernt, um die Miniermotte einzudämmen, sowie allerlei kleinere Maßnahmen durchgeführt. Ziel war es, sowohl den Anforderungen des Arten- wie auch des Denkmalschutzes gerecht zu werden, um Sichtachsen ebenso (wieder-) herzustellen, wie Habitate für seltene Fledermaus- und Singvogelarten. Aus diesem Grund verblieb auch ein Großteil des Schnittguts im Park selbst.

Eingeleitet wurde das Parkseminar durch Worte des Stiftungsdirektors Bernd-Dietmar Kammerschen, sowie des Bürgermeisters der Gemeinde Wechselburg, Daniel Bergert. Ein Rundgang und Vorträge zur Geschichte des Parks und des Schlosses rundeten diesen gelungen Auftakt zu sicherlichen vielen weiteren Parkseminaren ab.

Parkseminare wie dieses wurden 1979 in Sachsen von Rudolf Schröder vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz ins Leben gerufen, um durch ehrenamtliche Arbeit historische Parks und Gärten wiederherzustellen und zu erhalten. Dabei wird der Arbeitseinsatz durch Wissensvermittlung ergänzt, um ein Verständnis für die Notwenigkeit der Maßnahmen bei den Beteiligten und in der Bevölkerung zu vermitteln.

Der 18 Hektar große Schlosspark in Wechselburg umgibt das Schloss und die spätromanische Basilika. Er wurde um 1830 vom Adelsgeschlecht Schönburg im Stil eines englischen Landschaftsgartens in malerischer Lage im Tal der Zwickauer Mulde geschaffen. Seine verschlungenen Wege führen durch 180 Jahre alten, wertvollen Baumbestand und artenreiche Wiesen bis zum Ufer der Mulde. Jedes Jahr kommen viele Menschen nach Wechselburg, um die Schönheit des Parks zu erleben.

Wir danken allen beteiligten Privatpersonen aus Wechselburg und Umgebung, dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz, dem Bürgermeister und der Gemeinde Wechselburg, dem Heimatverein Wechselburg, sowie den engagierten Unternehmen, die durch den Einsatz von Maschinen und Arbeitskraft zum Gelingen des Parkseminars beigetragen haben.

Auch im Herbst 2024 wird es wieder ein Parkseminar geben, über das wir rechtzeitig auf den bekannten Kanälen informieren und einladen werden.

Unsere erste gemeinsame Müllsammelaktion mit Freiwilligen liegt hinter uns. Wir haben am 15. September dazu aufgerufen, Müll und Unrat entlang der Riesaer Straße/Barbarastraße und der nahen Umgebung einzusammeln. Insgesamt 9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LaNU rückten, bestückt mit Handschuhen, Müllsäcken und Greifzangen, dem herumliegenden Müll zu Leibe. Insgesamt 20 Müllsäcke konnten wir so füllen. Erstaunlich und traurig zugleich, was sich alles so findet am Straßenrand, hinter Hecken oder rings um die Altkleidercontainer. Angefangen von Glasflaschen, Verpackungen, Batterien, Lippenstiften, ausgelatschten Schuhen bis hin zu uralten Stereoanlagen mit MC-Fach und Babyspielzeug. Im Übermaß jedoch lagen Zigarettenstummel einfach überall herum, selbst vor dem Kindergarten. Unverständlich ist das Wegwerfen von Hundekot im Plastikbeutel. Da gibt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Und auch hier kann jeder direkt vor der Haustür mitmachen! 

Uns hat der gemeinsame Vormittag Spaß gemacht, war er doch mal eine gelungene Abwechslung zum Büroalltag. 

Im Frühjahr folgt dann das nächste Cleanup.

Vielen Dank noch mal fürs Mitmachen!

Im Rahmen des Programms „Junge Naturwächter Sachsen“ (JuNa) fand in den Osterferien ein Artenforscher*innen Camp zum Thema Amphibien statt. Akteur*innen des Naturschutzbundes (NABU) Freiberg und der Naturschutzjugend (NAJU) Sachsen erarbeiteten, in Kooperation mit der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt (LaNU), ein Praxisbaustein-Angebot für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren.

Insgesamt 15 Teilnehmer*innen erkundeten gemeinsam in Freiberg und Neschwitz in der Oberlausitz eine knappe Woche regional vorkommende Amphibien und verbrachten viel Zeit in der Natur.

Uns interessierte besonders: Woran erkennt man Amphibien und wie unterscheidet man die einzelnen Arten voneinander? Mit welchen Methoden ist es möglich, Amphibien im Gelände aufzuspüren und nachzuweisen? Wie werden die Funde dokumentiert und wie kann man die Arten schützen?

Im Raum Freiberg begleitete uns der Amphibienexperte und Naturschutzreferent Andreas Püwert auf unseren Exkursionen u.a. in den Ludwig-Renn-Park, Fürstenbusch sowie nach Mönchenfrei. Wir kescherten in Reifenspuren, Pfützen und in Teichen, leerten Eimerfallen und kontrollierten Amphibienschutzzäune. Wir fanden zahlreiche Kamm-, Teich- und Bergmolche sowie Grasfrösche in verschieden Altersstufen vom Laich bis zur ausgewachsenen Amphibie. Die Tiere selbst behutsam zu halten, ihre Haut und ihren Geruch wahrzunehmen und sie anhand ihrer Merkmale zu bestimmen, war für viele Jugendliche ein besonderes Erlebnis. Gemeinsam suchten wir nach Verstecken, zum Beispiel unter Steinen oder unter liegendem Totholz. Wir fanden dabei nicht nur Amphibien, sondern auch andere Tiere, wie zum Beispiel die Blindschleiche aus der Artengruppe der Reptilien.

In Neschwitz lauschten wir zusammen mit dem Amphibienexperten Holger Lueg den dumpfen Rufen der Rotbauchunken. Besonders zahlreiche Exemplare von Rotbauchunken, Grünfröschen sowie Knoblauchkröten fanden wir an den Amphibienschutzzäunen entlang der stark befahrenen B96. Neben den Amphibien sahen wir Laufkäfer, Wasserschnecken, Weißstörche, Graugänse und Kraniche. Ein weiteres Highlight war der Ruf der Rohrdommel.

Immer wieder wurden wir mit den Gefahren für die Amphibien konfrontiert und fanden beispielsweise von Fressfeinden liegengelassene Haut der giftigen Erdkröte sowie Verkehrsopfer. Wir erfuhren, weshalb Amphibienschutzzäune beiderseits der Straße stehen und weshalb man Hin- und Rückwanderung unterscheidet.  Alle Amphibien wurden gezählt, bestimmt und anschließend in Eimern zu nahegelegenen Gewässern getragen. Durch Ton- und Bildaufnahmen sowie durch die schriftliche Dokumentation ist es möglich, den Zustand der Populationen zu beurteilen. Daraus lassen sich neben dem Vorkommen der Art auch gezielte Schutzmaßnahmen ableiten und entwickeln.

Beim gemeinsamen Kochen und Spielen, wie „Werwolf“ oder „Wer bin ich?“, lernte sich die Gruppe schnell kennen und wuchs im Laufe der Woche zusammen. In Neschwitz lud der naturnahe Wald unweit des Fischereihofes Kleinholscha die Jugendlichen zu ausgelassenen Naturabenteuern ein. In einem abgelassenen Teich stapften sie barfuß durch den Matsch oder wateten mit Gummistiefeln durch die Teiche.

Eine Woche voller schöner Erlebnisse ging viel zu rasch zu Ende. Ein Wiedersehen ist zum zweiten Teil des Artenforscher*innen Camps am 09. Juli 2022 geplant, wenn wir einen Arbeitseinsatz mit der Wiederherstellung eines Amphibien-Laichgewässers durchführen. Wir freuen uns, wenn die Teilnehmenden ihr erlerntes Wissen anwenden und vor der eigenen Haustür auf Amphibiensuche gehen!

Logo Junge Naturwächter

Was machen die Jungen Naturwächter?

JuNas beobachten und informieren sich über die Natur. Sie treffen sich in den Naturschutzstationen, schützen Pflanzen, Pilze und Tiere sowie deren Lebensräume und dokumentieren ihre Arbeit in Form von Bildern, Videos und Texten.
Sie entdecken die biologische Vielfalt ihrer Heimat und lernen die Zusammenhänge innerhalb des Ökosystems kennen. Zusammen mit Gleichgesinnten und Experten erforschen sie die Natur, tauschen Erfahrungen aus und wirken aktiv im Naturschutz mit.
Seinen Ursprung hatte das Programm in drei mittelsächsischen Naturschutzstationen. Mittlerweile gibt es vierzehn Einrichtungen in sieben verschiedenen Landkreisen und kreisfreien Städten des Freistaates, in den Junge Naturwächter ausgebildet werden. Die Naturwächter-Familie wird auch noch weiter wachsen.
Möchtest du mit dazugehören? Dann kannst du dich mit deinen Eltern über das Projekt hier noch tiefgründiger informieren und herausfinden, ob es in deiner Region schon angeboten wird: https://jungenaturwaechter.de
Falls nicht, melde dich bei der Koordinierungsstelle (Kontakt siehe Homepage), damit wir dir Bescheid geben können, wenn das Programm auch in deiner Nähe angeboten wird.